Donnerstag, 8. Juni 2017

Zurück in Deutschland

Gestern war dann Rückreisetag. Am Morgen packte ich meine Sachen zusammen und rechtzeitig waren wir am Flughafen.

Flug SK1777 flog von Kopenhagen Richtung Färöer Inseln, um dann als Flug 1778 uns von den Färöer Inseln nach Kopenhagen zu bringen. Wir staunten nicht schlecht, als wir auf dem Flightradar sehen mussten, dass das Flugzeug auf halbem Weg eine 180 Grad Kurve machte und wieder Kurs auf Kopenhagen nahm. Erst einmal Unklarheit und keine Informationen am Flughafen in Vágar. Es dauerte mehr als eine Stunde, bis die Reisendenen Informationen erhielten. Wegen technischer Probleme musste das Flugzeug umkehren. Wie es jetzt weitergehen sollte, war auch unklar - auch das Personal dort, welches angeblich auch SAS vertritt, konnte keine Infos geben.

Nachdem dem die Maschine wieder in Kopenhagen gelandet war, wurden die Passagiere wohl in eine andere Maschine verfrachtet welche sich wieder auf den Weg auf die Färöer Inseln machte. Mit mehr als drei Stunden Verspätung konnten wir dann in Vágar endlich starten.
In der Wartezeit erhielten wir einen Gutschein in Höhe von 50 Kronen für Speisen und/oder Getränke. Der Gutschein reichte gerade mal für einen Kaffee. SAS ist eine Fluggesellschaft, die ich in Zukunft meiden werde.

Den geplanten Anschlussflug von Kopenhagen nach Zürich bekamen wir natürlich nicht mehr. Wir wurden umgebucht auf einen Flug mit SWISS (was wenigstens mal eine anständige Fluggesellschaft war, bei der es an Bord auch etwas zu Essen und zu Trinken gab - ohne dafür extra zu bezahlen). Mit mehr als zwei Stunden Verspätung kamen wir dann endlich in Zürich an.

Ein Tag später schaue ich in die Webcams und wie zum Hohn grüsst strahlend blauer Himmel von den Färöer Inseln.

Am Ende möchte ich noch zu verschiedenem ein Fazit ziehen. Der Trip war toll, einmalig - aber hatte auch ein paar Schattenseiten....

Reisepass
Das Thema Reisepass hatte ich Anfangs erzählt. Für mich ein Fazit: Zürich ist nicht mehr meine erste Destination. An diesem Flughafen sind offensichtlich geistige Tiefflieger beschäftigt. Abgesehen vom Reisepass - das man alles Gepäck mit gleichem Namen aus dem Flugzeug wirft zeugt von geistiger Umnachtung des Personals.

Wohnung
Airbnb ist für mich das beste Portal, um eine Unterkunft zu buchen. Warum? Weil hier auch bewertet wird. Sicher, Bewertungen können auch gefälscht sein. Aber wenn man eine bestimmte Anzahl an Bewertungen liest, dann kann man sich normal darauf verlassen. Was die Tourist-Information von Esteroy uns vermittelte, war unter aller Sau. Die Frechheit war auch, dass ich die Auslandsüberweisungsgebühren trug und mir trotzdem zusätzlich(!) ein Bank-Fee berechnet wurde. Damit hat diese bei mir jegliches Vertrauen verloren. Nie, never ever, würde ich über eine der Tourist-Informationen der Färöer Inseln eine Unterkunft buchen.

Auto
Das Auto hatte ich über unicar.fo gemietet. Das war sehr günstig. Wesentlich günstiger als über Sixt, Europcar o.ä. Aber es war eine Schrottkiste mit 250.000 Kilometern (Tachostand). Das Fenster rechts vorne durfte man nicht öffnen, weil es sonst ggf. nicht mehr zu schließen war. Das Seitenfenster links hinten ging überhaupt nicht auf. Mal sprang das Auto an, mal nicht. Den Kofferraumdeckel musste man mit Gewalt zuschlagen, weil sonst die Meldung kam, dass der Kofferraum offen wäre. Unicar.fo würde ich deshalb nicht mehr buchen. 62 Nord scheint noch eine gute Alternative zu sein, die ich das nächste Mal checken werde.

Internet
Wir haben uns eine Prepaid-Karte am Flughafen für Faroe Telefonica geholt. Kostenpunkt ca. 12 Euro für 1 GB Datenvolumen und ausreichend Telefon. Man muss einige Einstellungen wie Zugangspunkt etc. machen. Daher lässt man dies am besten machen.
Wenn es eingerichtet ist, hat man fast im ganzen Land LTE Verbidungung - eine Qualität, von der wir nur träumen können. Wichtig: Wenn man wieder zu Hause ist, müssen diese Eisntellungen weg - sonst geht zu Hause das Internet nicht mehr. Ich habe mir von O2 per SMS die Konfigurationseinstellungen senden lassen.

Die Färöer
Die Menschen habe ich als urige, nette Menschen kennengelernt. Sie versuchen zu helfen. Ihr Englisch ist teilweise leider nicht zum besten. Das hat mich etwas erstaunt. Die Dänen und die Norweger sind da besser. Aber man kommt durch.
Die Landschaft ist sicher nicht jedermanns Sache - mir gefällt sie und ich würde gerne wieder dorthin reisen.

Dienstag, 6. Juni 2017

Auf wiedersehen....

Letzter Tag. Morgen geht es gegen 12 Uhr mit dem Flieger zurück nach Deutschland. Heute waren wir am Vormittag noch kurz in Torshavn zum shoppen. Ein Pullover aus Färöer Wolle musste schon mit ins Gepäck.

Dann sind wir noch einmal nach Saksun, um die Tour zum Strand zu machen. Bei unserem letzten Besuch kamen wir mit den Angaben zu Ebbe und Flut noch nicht so klar. Diesmal waren wir genau bei Ebbe dort und konnten gemütlich diesen Spaziergang machen.


Das Wetter war herrlich. Sonnenschein und einige Wolken am Himmel. Ansonsten hatten wir auch viel Pech mit dem Wetter. In der Zeit haben wir keinen einzigen Sonnenaufgang oder -untergang gesehen. Jedesmal war es am Morgen oder am Abend bedeckt. Wenigstens hatten wir dazwischen etwas Sonne und ein paar trockene Stunden.

 
T-Shirts haben wir nicht gebraucht. Die Temperaturen lagen zwischen acht und 13 Grad. Eine Mütze war dringend angeraten bei dem kalten Wind.
 
Am Abend sind wir noch einmal zum Essen nach Torshavn. Richtig traditionell mit viel Lamm. Sicher nicht jedermanns Sache. Ich fand es ganz interessant (wäre aber nicht meine Alltagsküche).
 
 


Zum Sonnenuntergang sind wir noch einmal auf die Panoramastraße gefahren, von der man Risin und Kellingin sieht. Und auch hier wieder etwas Pech: Genau am Horizont lag ein Wolkenband und hat den Sonnenuntergang verdeckt. Was soll's. Manche Ziele muss man mehrmals ansteuern...

Wir werden uns wiedersehen - Färöer Land.

Montag, 5. Juni 2017

Volles Programm

Der Tag heute war sehr ausgefüllt. Zuerst ging es zu den Vestmanna Birds Cliff. Von der kleinen Hafenstadt Vestmanna werden Touren mit einem Motorschiff zu den Cliffs angeboten.


Der Name der Tour lässt vermuten, dass man auch viele Vögel sieht. In erster Linie sind es aber Möwen. Der Kapitän erzählt zwar während der Fahrt etwas von Papageientauchern (Puffins), die hier früher gejagt wurden, aber zu sehen sind keine. Dazu wäre man von Brutplätzen auch viel zu weit entfernt. Trotzdem ist die Fahrt unterhaltsam uns spannend. Denn man sieht die senkrechten Cliffs einmal aus einer anderen Perspektive und teilweise wird mit dem Motorschiff in die schmalen Spalten und Höhlen hinein gefahren. Die Tour hat sich schon daher vollkommen gelohnt.


Die Tour dauert zwei Stunden und kostete rund 300 Kronen (etwa 40 Euro). Mit dem Wetter hatten wir diesmal Glück. Es war zwar bewölkt, aber trocken.

Nach dieser Tour ging es weiter zur Ortschaft  Gjogv an der Nordostküste Eystoroys. Der Ort ist vor allem wegen des natürlichen Hafens bekannt, der sich in einer Felsspalte befindet. Dieser Hafen soll schon von Wikingern benutzt worden sein. Im Ort findet man noch sehr viele alte, historische Gebäude. Hier wurden wir aber auch mit dem aufkommenden Tourismus auf den Färöer Inseln konfrontiert. Männer mit Nummernschildern, die sie in die Höhe hielten, liefen herum, um ihre Busreisegruppen zusammenzuhalten. Es hält sich zwar noch in Grenzen - aber vor fünf Jahren wäre dies wohl noch undenkbar gewesen.



Die Kirche aus dem Jahr 1929 ist tatsächlich die erste Kirche an diesem Ort. Bis davor mussten die Bewohner zur Kirche nach Funningur. Die Straße dorthin wurde erst 1960 gebaut. D.h. bis 1960 mussten die Bewohner den Weg zu Fuß zurücklegen - etwas acht Kilometer.

Die Kirche von Funningur ist sehr malerisch, da diese mit einem Grasdach bedeckt ist. Deshalb stand diese auch als Fotomotiv auf der Liste. Leider fehlte an der Schokoladenseite der kleinen Kirche ein Stück vom Grasdach.


Damit hatte ich eigentlich alle wesentlichen Spots gesehen, die ich mir für die Zeit auf den Färöer Inseln vorgenommen hatte. Zwar hatten wir so gut wie nie richtig gutes Licht (wir hatten keinen einzigen Sonnenauf- oder untergang gesehen), aber trotzdem bin ich mit den Bildern sehr zufrieden.

 
Morgen geht es am Vormittag noch nach Torshavn zum shoppen und dann nehmen wir am Nachmittag einfach noch mit, was kommt.

Sonntag, 4. Juni 2017

Von wegen - "Maybe"

Die Tour zu den Papageientauchern (Puffins) auf die Insel Mykenes hatten wir eigentlich für letzten Freitag geplant. Aber da wurde die Fähre abgesagt. Beim Verschieben des Termins auf heute meinte ich noch zu dem Kapitän "Aber heute regnet es" - "Maybe" meinte er. Von wegen "Maybe". Anna unser Wetterfrosch hatte Recht. Trotz des Wetters war das Schiff nahezu voll.

Das Schiff fährt morgens um 10:20 Uhr und gegen Abend um 17.10 Uhr wieder zurück nach Sørvágur. Die Tour vom Hafen zum Leuchtturm dauert ungefähr zwei Stunden (ohne Pausen). Man hat also genügend Zeit zu fotografieren.



Auf Mykenes angekommen überlegte ich noch, zuerst einen Kaffee zu trinken. Manchmal ist es gut, sich azyklisch zu verhalten. Also warten, bis die Horde am Leuchtturm bzw. bei den Vogelplätzen gewesen ist. Doch dann entschieden wir uns doch gleich loszugehen. Eine gute Entscheidung. Denn Anfangs war es doch noch trockener als am Ende.

Mykines ist die westlichste Insel der Färöer Inseln und ist bekannt als Vogelinsel. Auf der Insel gibt es nur einen Ort, der den gleichen Namen wie die Insel hat. Die Insel hat 18 Einwohner und wie überall auf den Färöer Inseln jede Menge Schafe. Wegen des sehr einfachen Hafens ist Insel öfter von der Außenwelt abgeschnitten. Mykenes ist vor allem bei Ornithologen beliebt, wegen des Reichtums an Seevögeln. Besucher erfreuen sich vor allem an den Papageientauchern (Puffins). Hier kann man teilweise bis auf zwei Meter an die sonst scheuen Vögel heran und selbst mit einer einfachen Kamera Bilder machen.

Immer wieder Kopfschütteln, wenn man andere Besucher der Insel sieht. Bei diesen Wetterbedingungen mit Turnschuhen auf dem Weg Richtung Leuchtturm. Man muss dazu sagen, dass es praktisch keine Wanderwege auf den Färöer Inseln gibt (wie man sie bei uns kennt). Meistens sind es Schafspfade, denen man folgt. Der Weg hier auf der Insel Mykines zum Leuchtturm ist einer der wenigen, der teilweise etwas befestigt und mit Drahtseilen gesichert ist. Aber über weite Teile ist er eben unbefestigt und ein Trampelpfad.
Am Ende des Tages musste dann auch der Helikopter kommen, um jemanden zu holen, der sich das Bein gebrochen hatte. Selbst schuld.



Schon kurz nach dem kleinen Hafenort trifft man auf die Kolonien der Papageientaucher. Warum es gerade auf dieser Insel so viele hat? Vielleicht weil das Gelände ideal für sie ist. Papageientaucher leben von Ende August bis Anfang April auf dem Meer. Sie kommen nur zum Brüten an Land.
Jetzt, als wir dort waren, waren sie gerade mit dem Nestbau beschäftigt. Die Nester entstehen in Erdhöhlen. Dort wachsen dann die Jungen auf. Später im Jahr kann man dann die Eltern sehen, wie massenweise Fisch für die jungen Vögel bringen.



Wie gesagt regnete es auch Anfangs immer wieder und so war das Fotografieren nicht ganz einfach. Ständig die Linse abwischen oder nach Möglichkeit so fotografieren, dass man den Wind im Rücken hatte. Für gute Bilder sollte man mindestens 200 mm Brennweite am Vollformat haben. Ideal wäre ein Zoom-Objektiv von 70 - 300 mm. Mit 400 mm Brennweite kann man auch gut Abstand halten. Immer wieder fliegen die Papageientaucher an und haben etwas Gras oder Schafswolle im Schnabel, das sie dann in ihre Erdhöhle bringen.


Auf dem Weg zum Leuchtturm muss man einmal über den Atlantik. Denn der Leuchtturm steht auf der kleinen, vorgelagerten Insel Mykinesholmur. Doch das ist kein Problem - eine Brücke verbindet die beiden Inseln.


Dann geht es noch einmal bergauf und schon bald sieht man den Leuchtturm in der Ferne. Beim Leuchtturm angekommen nahm der Regen dann ständig zu. Wir wollten noch warten, um ein Bild mit dem Leuchtturm ohne die Menschen zu machen. Doch je länger wir warteten, desto mehr verschwand Mykines im Hintergrund im Regendunst.


Daher machten wir uns dann bald auf den Rückweg. Zum Ende waren wir durchnässt bis auf die Unterhose. In der Ortschaft fanden wir dann zum Glück noch ein sehr uriges, gemütliches Kaffee, in dem wir uns bei Kaffee und Schokoladenkuchen etwas aufwärmen konnten. So war die Wartezeit auf die Fähre doch noch erträglich. Auch wenn das Wetter nicht so toll war, war es wieder ein toller Tag auf den Färöer Inseln und ein unvergessliches Erlebnis.


Bild oben: Cosy Coffee auf Mykines

Samstag, 3. Juni 2017

Von Höhen und Tiefen

Heute war Ortswechsel. Ich hatte die Zeit hier so geplant, dass wir einen Teil mehr im Süden und einen Teil der Zeit mehr im Norden verbringen. Dies auch, um Wege und Kosten für die Unterseetunnel zu sparen. Die Inseln Vágar und Streymoy und die Inseln Eysturoy und Borðoy sind jeweils durch einen Unterwassertunnel verbunden. Die Durchfahrt kostet jeweils 100 Kronen (ca. 14 Euro).
Die erste Unterkunft, mit der wir sehr zufrieden waren und bei der wir einen sehr hilfsbereiten Vermieter hatten, hatte ich über Airbnb gebucht. Für den zweiten Teil der Reise fand ich irgendwie nichts freies und dem Budget entsprechendes bei Airbnb. Also ging ich über die Touristinformationen, die auch Zimmer, Wohnungen und Häuser vermitteln. Was für mich dabei schon unverständlich war: Wieso hat jede Insel mit 500 Einwohnern eine eigene Touristinformation? Wesentlich besser wäre es für Touristen, wenn dies zentral gesteuert werden würde. Sollte doch bei 50.000 Einwohnern kein Problem sein. In dem Fall könnten diese gleich Alternativen auf einer Nachbarinsel vorschlagen. So fragt man als Tourist drei oder vier Touristinformationen an.

Jedenfalls buchte ich dann über die Touristinformation der Insel Eysturoy ein Haus in Eiði. Am Morgen verließen wir Sandávagur und machten uns auf den Weg. Während der Fahrt überlegte ich schon, was wir mit dem restlichen Tag machen könnten.
Dabei entwickelte sich die Idee, die Tour zum Lighthouse Kalsoy zu machen. Es hatte zwar einige Wolken, die waren aber relativ hoch - die Tour sollte also machbar sein. Leider fand ich nirgends eine Information darüber, wie lange die Tour dauert. Aber ich fand in einem englischsprachigen Blog die Info von einem Blogger, dass sie die Fähre um 13.10 Uhr auf die Insel Kalsoy genommen hatten. Und sie kamen mit der letzten Fähre um 17:30 Uhr wieder zurück.



Gegen 10.30 Uhr waren wir in Eiði. Der Code zum Schlüsselfach stimmte. Nach dem Öffnen der Türe schlug uns der Geruch jedoch fast wieder rückwärts hinaus. Es roch, als hätte dieses Haus einige Jahre niemand geöffnet. Wir schauten dann die Zimmer an und bekamen fast den Schlag. Heruntergekommen, voll eingerichtet im Stil der 50er Jahre. Das eine Zimmer, das wohl auch als Schlafzimmer gedacht war, war voll mit Spielzeug. Bettwäsche und Handtücher fehlten komplett.

Weder Anna noch Manfred waren mit dieser Unterkunft einverstanden. Auch mir würgte es etwas den Magen. Also rief ich erst einmal der Touristinformation an, um unseren Eindruck zu schildern.
Parallel suchten wir eine Alternative. In das vorhergehende Haus konnten wir nicht zurück - es war bereits wieder gebucht. Über Airbnb fand ich dann doch noch eine Alternative. Gerettet.
Bei der Touristinformation stornierte ich das Haus - mal sehen, ob ich mein Geld zurück bekomme.



Durch das Hin und Her, Telefonieren hatten wir ziemlich viel Zeit verloren. Trotzdem machte ich den Vorschlag, so schnell wie möglich nach Klaskvik zu fahren und die nächste Fähre auf die Insel Kalsoy zu nehmen. "Kalsoy" bedeutet übersetzt Flöte. Den Namen hat sie wegen ihrer Form, die einer Flöte ähnelt. Die Überfahrt dauert 25 Minuten. Gerade noch als letztes Fahrzeug bekamen wir die Fähre um 14:10 Uhr. Dann geht es auf einer schmalen Straße bis ans andere Ende der Insel. Von hier startet der Weg zum Lighthouse. Viele machen anscheinend den Fehler, dass sie direkt in die Richtung laufen. Zum einen ist der Weg steil und zum anderen macht man gegebenenfalls unnötige Höhenmeter. Im schlimmsten Fall landet man auf dem Berg vor dem Lighthouse und kommt nicht hinunter zum Lighthouse.
Dank dieses Tipps machten wir den klugen Rechtsbogen und stiegen gemütlich in die Höhe. Nach 45 Minuten waren wir schon dort und konnten den weltweit einmaligen Spot genießen. Mit diesem Bild wurden die Färöer Inseln zu den schönsten Inseln der Welt gekürt - noch vor Hawaii.



Wir ließen uns etwa 45 Minuten Zeit, die meisten anderen Besucher waren abgestiegen. So konnte wir unsere Bilder ohne andere Touris auf dem Bild machen.
Anna drängte zum Abstieg. Sie hatte Angst, dass wir die letzte Fähre verpassen. In etwa 30 Minuten waren wir wieder unten und auch gleich auf dem Rückweg. Da wir dann doch noch etwas Zeit hatten, konnten wir noch zweimal für Fotos anhalten. An der Fähre mussten wir dann eine halbe Stunde warten.



Dann ging es zu unserer neuen Unterkunft. Leider hatte ich mit der Bestätigung durch Airbnb keine genaue Anschrift erhalten. So bemühten wir immer wieder das Telefon, um mit den Vermieter in Kontakt zu kommen. Wir hatten die Info, dass das Haus Blau ist und nicht wie auf den Fotos in Airbnb Rot.

Es gibt sie, die Trolle auf den Färöer Inseln

Schließlich fragten wir einen älteren Mann, der auf der Straße lief. Er sprach am Handy mit unseren Vermieter und erklärte uns dann, wo wir hin müssen. Manfred fuhr etwa 200 Meter, um dann umzudrehen. Auf einmal war er weg - der Mann. Es gibt also doch Trolle auf den Färöer Inseln. Die Suche war zwar noch nicht ganz beendet, aber wir fanden dann doch schließlich zusammen. Das Haus war absoluter Glücksfall. Wir alle waren erleichtert, als wir die Räume betraten. Alles frisch renoviert, die Betten bezogen, Handtücher lagen bereit und auch sonst klasse ausgestattet. Mikrowelle, Backofen, großer Fernseher und Blick aufs Meer.
Nachdem wir das Auto ausgeräumt hatten, gingen wir noch schnell zum Einkaufen im nahe gelegenen Tante Emma Laden. Dort begegnete er uns wieder, der Troll. "Did you find the house?". "Yes, thank you very much for your help". Und schon war er wieder verschwunden - weg. Einfach weg.

Freitag, 2. Juni 2017

The land of "maybe"

Eigentlich wollten wir heute auf die Vogelinsel Mykenes. Eigentlich fährt die Fähre täglich von Sørvágur nach Mykenes am Morgen und am Nachmittag und  dann wieder zurück. Zeit genug, für die Tour zum Leuchtturm.

Die Tickets hatten wir schon zwei Tage zuvor online gebucht, nachdem wir erfahren hatten, dass der Helikopter bis nächste Woche Freitag für jeden Tag ausgebucht ist. Anna hatte dann nur am Morgen vergessen, ihre E-Mails abzurufen. So fuhren wir guter Dinge die 15 Minuten zum Hafen. Dort angekommen mussten wir schnell erfahren, dass die Fahrt für heute abgesagt ist (was wir eben auch per E-Mail erfahren hätten - hüstel). Anscheinend wegen der Wetterbedingungen. Uns war das nicht ganz verständlich. Hier im Hafen, war es windstill und es war keine Welle zu sehen. Aber nun gut.



Der Kapitän(?) zog sich eine Palette herbei, setzte sich und öffnete seinen Laptop. "Saturday booked out, Monday is also booked out. You can go on Sunday". Kurzes überlegen und besprechen. "Aber Sonntag regnet es". Das hat zumindest unser Wetterfrosch Anna gemeint. "Maybe", antwortete er trocken. Wettervorhersagen hier sind nicht ganz einfach. Also wagten wir es und buchten um auf Sonntag.

Nun war die Frage, was man mit dem angebrochenen Tag tun könnte. Auf Vágar hatten wir die wesentlichen Spots besucht. Also fuhren wir auf die Nachbarinsel Streymoy, um dort ein paar Spots zu besuchen, die ich eigentlich für die kommende Woche vorgesehen hatten.

Unser erster Halt war der kleine Ort Saksun. Angeblich kamen hier die ersten Wikinger an. Der Ort wirkt idyllisch verschlafen - so wie man sich kleine, ursprüngliche Orte auf den Färöer Inseln vorstellt. Deshalb ist dieser Platz nicht nur bei Landschaftsfotografen beliebt. Man sieht, wie der Tourismus auch hier aufkommt. Parkplätze für Busse wurden, der Farbe des Asphalts nach zu urteilen, erst vor kurzem geschaffen. Inder, Amerikaner, Engländer und natürlich deutsche Touristen trudeln hier ein.



Eigentlich gibt es außer den Häusern und dem Fjord nichts zu sehen. Ich denke Standard-Touristen werden eher enttäuscht sein. Am linken Rand des Fjords kann man zu einem Sandstrand hinaus laufen. Allerdings nur zwei Stunden vor Ebbe und zwei Stunden nach Ebbe. Mit unseren Tide-Informationen (die sagen, wann Ebbe und wann Flut ist) sind wir noch nicht im Klaren. Also lassen wir es für heute lieber.

Stattdessen fahren wir weiter zum Fossá Wasserfall, der auf der Straße nach Tjørnuvík liegt. Der Wasserfall ist der höchste Wasserfall der Färöer Inseln und stürzt in zwei Stufen über 140 Meter in die Tiefe. Unten sehen wir eine Tafel die zeigt, dass man über einen Pfad, der rechts um eine Steilstufe führt, zur oberen Kaskade führt. Ich kann Anna überzeugen dort hinauf zu gehen. Es handelt sich eigentlich nur um einen Schafspfad, der sich immer wieder weglos verliert. Steiles Gelände mit Gras und Geröll. Nicht ganz ungefährlich. In Deutschland würde man so etwas niemals an einer Tafel ausschildern. Da würde jeder nach der Haftung schreien. Der Aufstieg hatte sich auf jeden Fall gelohnt.

Nach ein paar Bildern ging es noch einmal zur unteren Kaskade. Dort kann man auch etwas hinter den Wasserfall stehen. Also bat ich Anna ein Foto von mir zu machen, wenn ich dahinter stehe. Da meine Regenjacke schwarz ist und schwarzer Fels mit schwarzer Jacke nicht so gut kommt, zog ich die Regenjacke aus. Darunter hatte ich ein leucht-oranges Funktionsshirt. So kletterte ich nach oben und versuchte dem Weg des Wassers auszuweichen. Ich stand gerade und hob die Arme nach oben, damit Anna von mir das Foto macht. Da drehte der Wind und ein Wasserschwall ergoss sich über mir.... Was tut man nicht alles für ein Foto.

Vom Wasserfall ging es weiter nach Tjørnuvík. Von hier hat man einen tollen Blick auf Risin und Kellingin. Was mit den beiden Felstürmen auf sich hat, erzähle ich ein anderes Mal. Am Ortseingang machte ein Schild auf ein Angebot für Waffeln mit Kaffee aufmerksam. Für 50 Kronen - was sieben Euro entspricht. Naja, man möchte ja auch die Einheimischen unterstützen. Im Ort wurden wir schnell von einem älteren Mann mit traditioneller Kopfbedeckung doch gebeten Platz zu nehmen. Also bestellen wir die Waffeln. Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass es für eine Person eine Waffel und einen Kaffee gibt. So kann man sich täuschen... Die Waffel wurde halbiert - je Person nur eine halbe Waffel. Teilweise haben die Färöer einfach ein Rad ab.



Am Abend kam dann noch einmal unser Vermieter in unser Haus. Im Gespräch empfahl er uns ein Kultur-Festival, welches heute Abend in Tórshavn sein sollte. Da Anna dort gerne hin wollte, ging ich mit ihr während mein Freund Manfred im Haus die Stellung hielt.
Parken in Tórshavn ist ein Drama. Es gibt keine öffentlichen Parkplätze in Stadtnähe, auf denen man länger stehen kann. Wir ignorierten angesichts der Uhrzeit das Schild am Hafen welches darauf hinwies, dass man hier nur 15 Minuten parken dürfte. Wir folgten einfach der Menschenmasse - wo viele Menschen, da sollte etwas los sein. Das "Kulturfestival" entpuppte sich dann aber mehr als verkaufsoffener Freitagabend. Erst auf der Tourist-Information erfuhren wir, dass es wohl auch ein musikalisches Angebot gibt. Das fanden wir dann auch nach langem Suchen. Dort spielte in einer Kneipe eine Jazz-Gruppe. Richtig Jazz. Also der Jazz, den ich nicht verstehe, in dem ich keinen Rhythmus finde und mir in den Ohren nur einfach weh tut.
Ich glaube die meisten Besucher freuten sich darüber, dass es Bier und Cider im Straßenverkauf gab. Das Bier für 50 Kronen - wie die halbe Waffel mit einer Tasse Kaffee.

Donnerstag, 1. Juni 2017

The lake over the ocean

Manfred und Anna waren ja drei Tage vor mir hier. Am ersten Tag nach ihrer Ankunft machten sie die Tour zum Leitisvatn bzw. zum Wasserfall Bøsdalafossur. Am Ende der Tour, wieder am See fragte sie jemand, wo denn "the lake over the ocean" sei. Naja, manche sehen vor lauter Bäumen den Wald nicht - dabei hat es hier überhaupt keine Bäume.

Diesen Spot wollte ich auf jeden Fall auch noch machen. Der Blick mit den senkrecht abfallenden Klippen, das Meer darunter und darüber der See ist schon einmalig auf der Welt.

Anna ist unser Wetterfrosch

Schon am Vorabend studierten wir den Wetterbericht. Anna hat es wohl am besten raus. Ihre Vorhersage: Den Vormittag und erst einmal am Nachmittag regnete es. Ab 16 Uhr ist eine Regenpause von etwa drei Stunden. Genug Zeit für diese Tour. Heute morgen regnete es dann tatsächlich und auch am Nachmittag. Ich wollte schon nicht mehr daran glauben, dass es noch einmal aufhört. Doch dann, gegen 16 Uhr, war tatsächlich Ende mit Regen. Schnell waren wir am See, der in unmittelbarer Nähe von unserer Unterkunft liegt.
Der Weg war durch den Regen teilweise ziemlich durchnässt und mehrfach blieben die Schuhe im Matsch hängen. Hinter uns sahen wir dann immer mehr, die ebenfalls diese Regenpause nützten.



Der Spot über den Klippen ist wirklich einmalig. Es war ziemlich windig heute - da geht man mit einem gewissen Respekt an den Rand.

Von der Erhebung an den Klippen ging es wieder hinunter zum Wasserfall Bøsdalafossur. Am Ende des Sees stürzt hier das Wasser etwa 30 Meter tief hinunter in den Atlantik. Wegen des starken Windes gab es auch ordentlich Wellen, die kräftig gegen die Felsen schlugen und deren Gischt dann 20 Meter in die Höhe spritzte.

Zuviel Zeit wollten wir nicht verbringen - schließlich sollte es ja wieder regnen. Und es kam, wie Anna es angekündigt hatte: Wir saßen gerade im Auto, als die ersten Regentropfen runter kamen.